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Ausstellung und Aussichtsturm

Was bedeutet Krieg? An diesem historischen Ort können Sie es sehen.

Ausstellung Mahnmal St. Nikolai

Ausstellung

In einem Teil der Kellerräume der ehemaligen Kirche St. Nikolai befindet sich das Museum. Es ist barrierefrei mit dem Lift erreichbar. Auf 350 Quadratmetern können Sie die Geschichte des Ortes kennenlernen: von den Anfängen als Seefahrerkapelle über den Bau der Kirche St. Nikolai bis zur heutigen Bedeutung der Ruine. Der Schwerpunkt liegt auf dem Sommer 1943, als Hamburg im Zweiten Weltkrieg von der britischen Royal Airforce und den US-amerikanischen Streitkräften bombardiert wurde.

Bei dem Angriff, der unter dem militärischen Namen „Operation Gomorrha“ in die Geschichte einging, wurde auch die Kirche zerstört. Daher ist St. Nikolai ein Mahnmal gegen den Krieg. Was das bedeutet, kann man an diesem Ort sehen und im Museum vertiefen. Die Ausstellung zeigt daher auch, wie es zum Zweiten Weltkrieg kam und wie mit Erlebtem umgegangen wurde. Sie endet mit der unausgesprochenen Frage: Wie wollen wir heute Erinnerung leben – damit aus ihr generations- und länderübergreifend Solidarität mit Menschen in ähnlichen Situationen erwächst?

Führungen

Ausstellung Mahnmal St. Nikolai

Möchten Sie durch die Dauerausstellung geführt werden? Wir bieten Rundgänge für Einzelpersonen, Gruppen und Schulklassen an. Sie dauern etwa eine Stunde. Zum Abschluss können Sie mit Ihrem Ticket auf die Aussichtplattform des Turms fahren und das Erfahrene mit Blick auf die Stadt wirken lassen. Buchbar sind die Führungen über den Museumsdienst Hamburg unter Tel. +49 (0)40 428 1310, E-Mail an E-Mail anzeigen oder über www.museumsdienst-hamburg.de.

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Digitaler Rundgang

Sie müssen den interaktiven Rundgang in den Datenschutzeinstellungen erlauben.

Aussichtsturm

147 Meter ragt der ehemalige Kirchturm von St. Nikolai in den Himmel. Als höchstes Gebäude Hamburgs diente er den Alliierten 1943 bei ihren Luftangriffen zur Orientierung – und überstand den Krieg. Heute ist er Erinnerungsort und Wahrzeichen Hamburgs.


Kunstwerke am Mahnmal

Fünf Kunstwerke gibt es auf dem Gelände. Sie befinden sich rund um und in der Ruine. Alle sind frei zugänglich. Die Bilder und Skulpturen laden ein, sie zu entdecken und innezuhalten. Sie fragen auf ihre Art: Und welche Folgen hat der Krieg für Dich?

Ecce Homo

„Seht den Menschen“ heißt das Bild, das im offenen Chorraum hängt. Neben dem gekreuzigten Jesus kniet ein Aufseher, der dem Leidenden gleichgültig einen in Essig getränkten Schwamm auf einem Speer hinhält. Das schwarz-weiße Mosaik wurde 1977 unter der Leitung von Sergio Cicognani aus Ravenna nach einem Entwurf des expressionistischen Künstlers Oskar Kokoschka angefertigt.

Die farbige Version mit dem Titel „Seht die Menschen“ hängt über dem Altar der heutigen Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern – ein Brückenschlag zwischen dem früheren und dem heutigen Standort der Kirche. In der Turmhalle der Ruine findet sich die Deutung des Motivs, das für Menschlichkeit und Solidarität steht. Es ist auch die Botschaft des Mahnmals: „Tue deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.“ (Sprüche Salomos, Kapitel 31, Vers 8).

Weiblicher Engel

Der „Weibliche Engel“ ist an der Neuen Burg zu finden, direkt hinter der Apsis, zwischen zwei Pfeilern. Die Künstlerin Barbara Haeger, die auch Malerin, Grafikerin und Dichterin war, schuf ihn 1960. Seit 1972 steht die Bronzefigur am Mahnmal St. Nikolai. Die Landeskirche hat sie zu diesem Zweck erworben. Es ist eine figürliche Plastik, modelliert und gegossen.

Barbara Haeger studierte Bildhauerei in Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg. Sie hatte Ateliers in Paris, New York und Hamburg. In der Hansestadt gewann sie nach 1953 mehrere Aufträge bei den Ausschreibungen der Wettbewerbe „Kunst am Bau“. So finden sich zum Beispiel ihre „Große Liegende“ vor den Grindelhochhäusern und die „Große Stehende“ beim Christianeum. Inspiriert von Henry Moore löste sie sich später von figürlicher Darstellung und arbeitete abstrakt zum Thema „Zerstörung“.

Prüfung

In der Apsis des ehemaligen südlichen Kirchenschiffs ist eine Bronzefigur von Edith Breckwoldt von 2004 aufgestellt. Die „Prüfung“ steht für die Auseinandersetzung mit Extremsituationen. Die Bildhauerin hat das Werk der Gedenkstätte des ehemaligen Stammlagers Sandbostel gewidmet. Es befand sich westlich von Hamburg und war eines der größten deutschen Kriegsgefangenenlager. Mehr als 50.000 Menschen aus verschiedenen Ländern starben dort.

Der Sockel besteht aus Backsteinen, aus denen die Gefangenen-Baracken gebaut worden waren. Schülerinnen und Schüler aus Sandbostel haben die Steine auf dem ehemaligen Lagergelände gesammelt. Die Inschrift auf einer Bronzeplatte zitiert den Theologen Dietrich Bonhoeffer: „Kein Mensch auf der ganzen Welt kann die Wahrheit verändern. Man kann sie nur suchen, sie finden und ihr dienen. Die Wahrheit ist an jedem Ort.“

Erdenengel

„Nimm meine Hand, und ich führe Dich zu Dir zurück“ ist der Untertitel dieser Bronzefigur im Außengelände. Sie wurde 2003 von der Bildhauerin Edith Breckwoldt für das Mahnmal St. Nikolai geschaffen und dem Förderverein geschenkt. Das Kunstwerk drückt aus, dass alle Kraft und alle Erkenntnis im Menschen selbst ruhen. Es soll vermitteln, dass jede und jeder diesen Kern in sich finden kann. Voraussetzung dafür ist, zu sich selbst zu finden und in sich inneren Frieden zu haben. Die Künstlerin möchte ausdrücken, dass dies die Basis der Gemeinsamkeit und der Friedlichkeit zwischen den Menschen ist.

Die Plastik ist sechs Meter hoch. Die Losung, die im Sockel angebracht wurde, wurde in acht Sprachen übersetzt. Die Künstlerin macht damit Betrachtenden aus möglichst vielen Ländern die zentrale Bedeutung der Aussage ihrer Skulptur zugänglich.

Prospekt

Die Installation „Prospekt. Einblick und Aussicht“ macht Figuren sichtbar, die als Skulpturen an der Fassade des Turms zu finden sind und wenig wahrgenommen werden. Sie ist ein Projekt des Fotografen Nic Fey und des Büros „acollage. architektur urbanistik“ aus dem Jahr 2017. Es besteht aus zwei Teilen.

Der erste Teil ist der Prospekt, ein im Turm auf 34 Metern Höhe hängendes Gewebe, das mit Fotografien der Skulpturen bedruckt ist. Wer mit dem Lift fährt, kann durch die Abbildungen auf den Hopfenmarkt schauen. Je nach Lichtverhältnis tritt entweder das Stadt- oder das Figurenbild in den Vordergrund. Am früheren Haupteingang der Kirche, im Turm, steht der zweite Teil: Auf einer Bildstele sind ebenfalls Figuren zu sehen, allerdings im Wechsel. Damit wird die Verbindung des Mahnmals mit der Stadt betont, da der Hopfenmarkt ursprünglich Kirchenvorplatz und Marktfläche war.

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Mahnmal St. Nikolai
Willy-Brandt-Straße 60
20457 Hamburg

Anfahrt

Mit der U-Bahn / S-Bahn:
U3: Station Rathaus oder Rödingsmarkt
S1, S3: Station Jungfernstieg

Mit dem Bus:
Linie 3, 17: Station Rathausmarkt oder Großer Burstah

Öffnungszeiten

Täglich, außer dienstags, 10.00 – 18.00 Uhr

Eintrittspreise

Erwachsene: 6 EUR
Ermäßigt: 5 EUR
Kinder: 4 EUR

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