Das Mahnmal St. Nikolai bietet ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm
Ob Vortrag, Lesung oder Konzert – unter dem Motto Kultur in der Krypta findet eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen statt. Mit der Veranstaltungsreihe Erinnern im Mahnmal wird regelmäßig der Opfer und Ereignisse gedacht, die im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Nazi-Regime stehen. Unter der Rubrik Gäste im Mahnmal finden regelmäßig Gastveranstaltungen in der Krypta statt.
Mittwochs, jeweils 12.00 Uhr
Die Glocken des Hamburger Mahnmals St. Nikolai läuten für den Frieden
Das Läuten der Glocken erinnert daran, dass seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar in Europa wieder ein Angriffskrieg herrscht.
Die Glocken rufen auf zur Beendigung des Krieges, zur Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern, die sich in Kellern verschanzen, auf der Flucht sind vor den Kampfhandlungen oder sich mutig dem Aggressor entgegenstellen.
Als Mahnmal für den Frieden sieht sich das Mahnmal St. Nikolai in der Verantwortung, angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine den lauten Ton der Glocken des Carillons vorerst jeden Mittwoch erklingen zu lassen und zu einem Moment des Innehaltens in unserem Alltag aufzurufen.
Die Glocken werden live von Kirchenmusiker und Carillonneur Werner Lamm gespielt, alternativ von der Automatik eingespielt.
31. Mai bis 3. Juli 2022
Ausstellung
Wir hatten ein normales Leben. Ukraine 2006–2022
Über 20 internationale Fotograf:innen der Agenturen Focus (Hamburg) und MAPS (Brüssel) zeigen in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, dem Mahnmal St. Nikolai und dem ZEIT-Verlag in einer Open-Air-Ausstellung Arbeiten aus der Zeit vor dem Krieg und aktuelle Bilder aus der Ukraine.
Ausstellungseröffnung: Dienstag, 31. Mai 2022, um 18 Uhr
Begleitprogramm
# Panel 1 Donnerstag, 16. Juni, 19 Uhr: Historische und erinnerungspolitische Aspekte.
Podiumsgespräch mit Prof. em. Dr. Frank Golczewski (Universität Hamburg, Historisches Seminar) sowie Jakob Stürmann (Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow), Halyna Roshchyna (Helmut-Schmidt-Universität); Moderation Sarah Grandke (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) .
# Panel 2 Donnerstag, 23. Juni, 19 Uhr: Konzertabend mit ukrainischen Künstlern
# Panel 3 Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr: Fotograf:innen im Gespräch.
Die beteiligten Fotograf:innen berichten über ihre Arbeit und darüber Einblicke sowohl in das Leben in der Ukraine als auch in die Auswirkungen des Krieges.
Foto: Daniel Berehulak for NY Times/Maps
Montag, 13. Juni 2022, 19.30 - 21.30 Uhr
Vortrag
Zwischen Zwangsfürsorge und KZ – Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg
Die Hamburger Historikerin und Geschichtspädagogin Frauke Steinhäuser hat die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ. Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg“ entwickelt. In ihrem Vortrag schildert sie – auch anhand einzelner Lebensgeschichten –, wie Behörden sozial ausgegrenzte Menschen in Hamburg ab 1933 immer schärfer verfolgten, wer betroffen war und welche Folgen die negative Fremdzuschreibung für die Einzelnen hatte. Sie beschreibt die Fortsetzung der Diskriminierung und Repression bis in die Gegenwart und erläutert, weshalb die Betroffenen erst 2020 offiziell als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft anerkannt wurden. Einen besonderen Fokus legt sie auf die spezifischen Probleme bei der Konzeption einer Ausstellung zu dieser verdrängten und verachteten Gruppe von NS-Verfolgten.
Eine Kooperationsveranstaltung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit dem Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V.
Eintritt frei.
Die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ. Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg“ ist vom 10. Juni bis 3. Juli 2022 im Foyer des Hamburger Rathauses zu sehen.
Freitag, 17. Juni 2022, 16.00 Uhr
Carillon-Konzert mit Merle Kollom
“When you hear Merle Kollom play concerts on a carillon, you hear a real musician playing, she is playing with expression and control of the sound quality and all nuances, and with the heart. She makes the bells sing. She is a marvellous carillonneur, and a splendid ambassador for the instrument.”
Mit diesen Worten charakterisiert Prof. Peter Langberg von der Scandinavian Carillon School in Dänemark das Carillonspiel von Merle Kollom aus Tartu/Estland. Die Organistin und Musikproduzentin machte 2019 bei Prof. Peter Langberg ihren Abschluss und ist seitdem Estlands erste professionelle Carillon-Spielerin.
Merle Kollom hat schon viele Carillon-Konzerttourneen durch Europa gemacht. Erstmals ist sie in Hamburg am Mahnmal St. Nikolai zu Gast. Sie präsentiert Stücke internationaler Komponisten sowie eigene Kompositionen und Arrangements estnischer Volkslieder.
Das Konzert ist im Freien auf dem Platz des ehemaligen Kirchschiffs zu hören.
Eintritt frei. Eine Spende ist willkommen.
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Estland in Berlin.
Foto: Per Rasmus Möller
Samstag, 20. August 2022, 16.00 Uhr
Carillon-Konzert mit Gerald Martindale
Gerald Martindale aus Toronto (Kanada) ist Organist und Glockenspieler.
Er war von 1997 bis 2016 Carillonneur an der Metropolitan United Church in Toronto. Seit über 20 Jahren gibt Gerald Martindale Carillonkonzerte in den USA und in Europa. Am Mahnmal St. Nikolai präsentiert er ein Programm mit Stücken internationaler Komponisten, deren Melodien für Carillon arrangiert wurden.
Das Konzert ist im Freien auf dem Platz des ehemaligen Kirchschiffs zu hören. Eintritt frei. Eine Spende ist willkommen.