Besuch planen
Der Hamburger Feuersturm brennt sich wortwörtlich in das Gedächtnis aller Betroffenen ein. Schon wenige Tage nach den Bombardements klagt die nationalsozialistische Gauleitung den „angloamerikanischen Bombenterror“ an. Nach Kriegsende weicht diese plumpe Propaganda einem vielschichtigen Erinnern . Jedes Jahrzehnt wählt dafür einen eigenen Weg. Dabei bestimmen oft konkrete Interessen die Form und den Inhalt des Gedenkens. Die Debatte um das „richtige“ Erinnern ist so alt wie der Feuersturm selbst.
Die Jahrestage begeht man nach Kriegsende sehr regelmäßig. Viele verschiedene Gedenkorte entstehen, von der schlichten Tontafel am Neubau bis hin zu künstlerisch gestalteten Denkmalen. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof befindet sich ein Massengrab mit Bombenopfern. Dort weiht man 1952 das Mahnmal von Gerhard Marcks ein.
Schon Mitte der 1940-er Jahre erscheinen erste literarische Verarbeitungen des Feuersturms. Am vielfältigsten sind selbstverständlich die persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen. St. Nikolai, vormals inmitten von Altbauten gelegen, ist heute auch durch seine bauliche Isolation ein Mahnmal an die wohl sichtbarste Zäsur in der Geschichte Hamburgs.