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27. September 2023, 18:00 Uhr
Begriffe prägen und begrenzen Erkenntnis. Das gilt auch für die Wörter, mit denen der Luftkrieg gegen deutsche Städte beschrieben wird oder auf politisch motivierte Weise reaktualisiert wird – nicht selten von den Rändern des politischen Spektrums her („Bomber Harris, do it again!“). Daher ist es wichtig, sich vor allem über die gängigen Schlagwörter bewusst zu sein, besonders über ihren Ursprung, ihren Gebrauch und ihre Probleme.
Es macht einen Unterschied, ob man diese Angriffe als „Bomben-Holocaust“ bezeichnet, als Völkermord beschreibt, als Kriegsverbrechen wertet – oder als natürlich grausame, aber im Kontext anderer zeitgenössischer Kampfhandlungen eben nicht irgendwie herausragende, besondere Methode. Erschwert wird diese Analyse durch die inzwischen allgegenwärtige Moralisierung, die eine sachliche Diskussion zunehmend erschwert.
Referent: Sven Felix Kellerhoff, Historiker, Journalist WELT, Berlin
Veranstalter: Universitätsbibliothek der Helmut-Schmidt-Universität
Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Ausgebombt! – Hamburgs Gomorrha 1943 und die Folgen“
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