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9. Mai 2023, 18:15–19:45 Uhr
Die „Operation Gomorrha“ wird hier in einem jüngeren interdisziplinären Ansatz zur Analyse von Großkatastrophen im urbanen Raum vorgestellt und sie gilt im historischen Vergleich der Großkatastrophen in Hamburg des 19. und 20. Jahrhunderts in ihren zerstörerischen Dimensionen als einzigartig. Die „Operation Gomorrha“, die Serie von Luftangriffen der britischen und amerikanischen Luftstreitkräfte in der Zeit vom 3. Juli bis zum 4. August 1943, fand ihren Höhepunkt in dem Feuersturm in der Nacht vom 27/ 28. Juli, der die katastrophalen Auswirkungen für Hamburg auf die Spitze trieb.
Die „Operation Gomorrha“ wird im Rahmen eines umfassenden analytischen Konzeptes von „Großkatastrophen“ eingeordnet, welches die Ursachen, die Dynamiken, die Folgen des Ereignisses sowie die Rolle der politischen und militärischen Eliten beider Seiten – des NS auf der einen, der alliierten Kommandierenden auf der anderen Seite – in den Blick nimmt. Weitere zentrale Aspekte setzen sich mit der Vulnerabilität der Stadt Hamburg – als bedrohte und zu schützende Stadt im Vorfeld der Angriffe – wie der Resilienz, der Widerständigkeit und der Verarbeitung der Angriffe durch Staat und Gesellschaft danach auseinander. Der NS-Staat wird hier unter dem Gesichtspunkt des Staatsversagens diskutiert. Ebenso wird der zentrale Aspekt der Resilienz in der Hamburger Nachkriegsgesellschaft und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart hinein angesprochen.
Referent: PD Dr. Helmut Stubbe da Luz, Historiker, Publizist, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Veranstalter:
Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH)
Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V.
Vortrag im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe "Andocken 21: FKGHH in Kooperation mit dem Mahnmal St. Nikolai"
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