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Vortragsveranstaltung mit Dr. Klaus Kellmann, Historiker
19. September 2019, 19:00 Uhr
Dass bis vor Kurzem, fast 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, immer noch keine Gesamtdarstellung der europäischen Kollaboration mit dem Dritten Reich vorlag, kann mit Fug und Recht als das wohl größte Forschungsdesiderat in diesem historischen Problemkomplex angesehen werden.
Klaus Kellmann hat sich dieser sensiblen Aufgabe in einer 666seitigen Untersuchung zu allen 24 von der deutschen Wehrmacht besetzten Staaten gestellt, die er in ihrer Konzeption präsentieren und anhand einiger ausgewählter Länderbeispiele in Einzelanalysen präzisieren wird. Seine zentrale These lautet: Ohne schonungslose Aufarbeitung des Mitmachens und Mittuns mit den Deutschen bis hin zum Mord an den Jüdinnen und Juden wird es kein gemeinsames europäisches Narrativ und keine gemeinsame europäische Erinnerungskultur als d a s identitätsstiftende Element eines Europa von Morgen geben, mithin, es geht in seinem Vortrag nicht nur um die Vergangenheit, sondern nicht weniger auch um die Gegenwart und Zukunft des ganzen Kontinents.
Eintritt frei. Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
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