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30. August 2018, 17:30 Uhr
Im Kaiserreich galt Osteuropa vielen Deutschen als unzivilisiert, chaotisch, primitiv und auf deutsche Kulturleistungen angewiesen. Kienemann analysiert den deutschen Osteuropadiskurs hinsichtlich der Frage, ob er als kolonialer Diskurs gelesen werden muss. Auf diese Weise zeigt sich nicht nur, dass Osteuropa für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort kolonialistischer Phantasien war, sondern dass der östliche Teil Europas eine viel größere Bedeutung für die kolonialen Ambitionen der deutschen Gesellschaft um 1900 besaß, als ihm bisher zugeschrieben wurde.
Gerade im Hinblick auf die Bemühungen Hamburgs um die Neubewertung seiner Erinnerungskultur und der Aufarbeitung des kolonialen Erbes, von dem die Hansestadt und der Hafen direkt profitierten, ist diese Sicht eine wichtige aktuelle Facette.
17.30 Uhr: Carillonkonzert, Werner Lamm
18.00 Uhr: Ökumenische Andacht in der Krypta. Liturgische Leitung: Dr. Martin Vetter, Propst und Hauptpastor an der Hauptkirche St. Nikolai und Pfarrer Dr. Jacek Bystron, polnische katholische Mission Hamburg, musikalische Leitung: Werner Lamm, Klavier
18.30 Uhr: Vortrag von Dr. Christoph Kienemann: „Der koloniale Blick gen Osten - Osteuropa im Diskurs des Deutschen Kaiserreiches von 1871“
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg e.V.
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