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Vortrag und Diskussion
25. November 2024, 19:00 Uhr
Wo liegt heute Polen in Europa? Mit der Frage nach dem „Osten“ – aktualisiert noch durch den Krieg, den Russland in der Ukraine führt – verortet Andrzej Kaluza Polens politische und gesellschaftliche Lage auf der heutigen Karte Europas. Seit dem demokratischen Umbruch 1989/90 reflektieren polnische Diskurse diese Frage, die sich geopolitisch erst einmal paradox darstellt: 1945 wurden Polens Grenzen gen Westen verschoben, dennoch verlagerte sich das Land auf der europäischen mental map, nicht nur aus der Eigensicht und aus deutscher Perspektive, mehr denn je Richtung „Osten“. Es wurde zum Teil des Ostblocks, zum Satellitenstaat der Sowjetunion, des „Ostens an sich“ – verbunden mit in Polen als barbarisch wahrgenommenen Attributen. Nach 1989 orientierte sich das Land – obgleich auf der Landkarte unverändert – nach „Westen“ und versuchte, seine neu definierten östlichen Nachbarn wie Ukraine, Belarus oder Georgien darin zu unterstützen, sich aus der postsowjetischen, russischen Einflusssphäre zu emanzipieren.
Dr. Andrzej Kaluza promovierte in Politikwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M.. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Polen-Institut in Darmstadt. Dort ist er zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und verschiedene Publikationsprojekte.
Eine Veranstaltung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg. Eintritt frei.
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